
Rückblick:
In dieser Woche überraschte die US-Inflation nach unten. Zwar blieb die Kernrate mit 2,8% unverändert, doch die Headline-Inflation lag mit 2,3% unter der Markterwartung und so niedrig wie zuletzt im Februar 2021. Den reduzierten Sorgen für eine Rezession in den USA folgten im späteren Wochenverlauf jedoch wieder Indikatoren für eine abkühlende Konjunktur. So blieb der Einzelhandelsumsatz im April nahezu unverändert (+0,1% zum Vormonat) und die Industrieproduktion stagnierte gänzlich.
Ausblick:
In der kommenden Woche wird sich zeigen, wie sich die exorbitant hohen Zölle auf die Industrieproduktion und den Einzelhandel in China ausgewirkt hat. Bei den Einkaufsmanagerindizes im Euroraum und beim deutschen ifo Geschäftsklimaindex werden keine großen Veränderungen erwartet.
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes Industrie

Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) der Industrie im Euroraum sind von Mitte 2021 bis Sommer 2023 kontinuierlich gesunken. Danach setzte eine Seitwärtsbewegung mit wechselnden Auf- und Abwärtsbewegungen ein. Seit Diesem Jahr haben sich die Indizes jedoch substantiell erholt. Die Ankündigungen von umfangreichen Zöllen durch die USA verpassten dem Aufwärtstrend zwar einen leichten Dämpfer, doch scheint der Blick in die Zukunft nun deutlich zuversichtlicher als noch im letzten Jahr. Ursache dürften nicht zuletzt die angekündigten umfangreichen fiskalischen Impulse (Sondervermögen Infrastruktur und Verteidigung) und das erhoffte Ende der politischen Lähmung in Deutschland sein.
Deutschland: ifo Geschäftsklimaindex

Auch der ifo Geschäftsklimaindex befand sich von Sommer 2021 bis Mitte 2022 im Abwärtstrend und danach in einer Seitwärtsbewegung. Ebenfalls gibt es seit Jahreswechsel eine Tendenz zur Erholung. Doch ist diese deutlich geringer ausgeprägt als bei den PMIs. Das absolute Niveau ist mit 86,9 Punkten weiterhin niedrig und weit unter den Werten der Zwischenerholung vom Frühjahr 2024. Allerdings befand sich der ifo Geschäftsklimaindex mit 84,7 Zählern im Dezember letzten Jahres auch auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Coronapandemie. Für Mai rechnet der Markt mit einer dezenten Verbesserung, die etwas mehr über die Erwartungen als über die Lage getragen sein soll.