Euro-Inflationsrate stabil bei 2,4%
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Im April blieb die den gesamten Warenkorb umfassende Headline-Inflationsrate der Euro-Zone unverändert bei 2,4% und entsprach damit exakt der Konsensschätzung.
Im Vergleich zum Vormonat legte der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) nach vorläufigen Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat um 0,6% zu.
Die um Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigte Kernrate der Inflation fiel im April von 2,9% auf 2,7% und lag damit etwas über der Konsensschätzung von 2,6%. Dieser Wert wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) bei ihren Zinsentscheidungen besonders beachtet.
Die Teuerungsrate ohne Energiepreise ging im April von 2,9% auf 2,7% zurück.
Preisanstieg bei Dienstleistungen etwas abgeschwächt
Den größten Anteil im Euro-Warenkorb nehmen mit 44,9% die Dienstleistungen ein. Sie verteuerten sich im April „nur noch“ um 3,7% zum Vorjahr und 0,8% zum Vormonat. Im März lagen die von der Europäischen Zentralbank sehr genau beobachteten Dienstleistungspreise noch 4,0% über dem Vorjahresniveau
Der Preisauftrieb bei Lebensmitteln nahm im April wieder etwas zu. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise für „Lebensmittel, Alkohol und Tabak“ (Anteil am Warenkorb: 19,5%) um 0,4%. Sie lagen damit um 2,8% über ihrem Vorjahreswert. Im März betrug das Jahres-Plus noch 2,6%.
Bei den Industriegütern ohne Energie (Anteil knapp 25,7%) legten die Preise im Monatsvergleich um 0,5% zu und verteuerten sich um 0,9% zum Vorjahr.
Die im Euro-Warenkorb mit 9,9% gewichtete Energie verteuerte sich zwar um 0,3% zum Vormonat, war jedoch 0,6% billiger als im Vorjahr.
Wie sieht es in den großen Euro-Ländern aus?
Deutschland: 2,2%
Die deutsche Inflationsrate stabilisierte sich im April bei 2,2%. Im Vergleich zum Vormonat legten die Verbraucherpreise um 0,5% zu.
Frankreich: 2,2%
In Frankreich legte der Verbraucherpreisindex im April im Monatsvergleich um 0,5% zu. Die Inflationsrate sank von 2,3% auf 2,2%.
Spanien: 3,3%
In Spanien zeigte der allgemeine Preistrend im April erneut nach oben. Der Verbraucherpreisindex legte im Monatsvergleich um 0,7% zu, die Inflationsrate stieg von 3,2% auf 3,3%.
Italien: 0,9%
In Italien herrschte auch im April der geringste Preisdruck. Der Verbraucherpreisindex stieg um 0,2% zum Vormonat und ließ die Inflationsrate von 1,2% auf 0,9% zurückkommen.
Wie geht es weiter?
Sowohl die Headline-Euro-Inflationsrate als auch die Kernrate sollten sich zunächst auf dem aktuellen Niveau seitwärts bewegen. Im Spätsommer können sie vorübergehend etwas sinken. Im Gesamtjahresdurchschnitt 2024 sollten sie bei etwa 2,5% liegen.
Fazit: Die Euro-Inflationsrate zeigte sich stabil in der Nähe des Zielwertes und sollte es der EZB erlauben, die Leitzinsen im Juni zu reduzieren.