Konjunktur & Preise: Euro-Zone: Wachstumsraten BIP # USA: Arbeitsmarkt

Konjunktur & Preise: Euro-Zone: Wachstumsraten BIP # USA: Arbeitsmarkt

 

 

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Rückblick:

Das Wirtschaftswachstum in den USA im zweiten Quartal hat die ohnehin schon hohen Erwartungen sogar noch übertroffen. Damit sind die Amerikaner – mal wieder – der Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft. Allerdings ist das Bruttoinlandsprodukt ein rückwärtsgerichteter Indikator, der die Entwicklung von April bis Juni abbildet. Die nach vorne blickenden Frühindikatoren haben sich größtenteils verschlechtert. In den USA ist der S&P Einkaufsmanagerindex für die Industrie unter die Wachstumsschwelle gefallen. Für Deutschland fiel der Rückgang mit dem ifo-Geschäftsklimaindex noch dramatischer aus. Einzig das Konsumklima hat sich gut gehalten.

Ausblick: 

In der kommenden Woche folgen die Wachstums- und Inflationsraten für die Länder der Euro-Zone. Zumindest erstere dürften deutlich schwächer ausfallen als auf der anderen Seite des Atlantiks. Zudem gibt es weitere Stimmungsindikatoren aus den USA, Europa und China. Außerdem werden die Fed und die Bank of Japan über die jeweiligen Leitzinsen entscheiden. Interessanterweise werden die US-Arbeitsmarktzahlen erst am Freitag nach der Notenbanksitzung veröffentlicht.

Euro-Zone: Wachstumsraten BIP

Im 2. Quartal dürfte das Wirtschaftswachstum der vier großen Euro-Länder jeweils etwas unter dem Niveau der Vorperiode gelegen haben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal wird durch den Konsens auf 0,1% für Deutschland, 0,2% für Frankreich und Italien sowie 0,5% für Spanien geschätzt. Für die gesamte Euro-Zone liegt die Erwartung bei 0,2%. Die gute Nachricht dabei wäre, dass es eine positive Veränderungsrate wäre. Die schlechte Nachricht wäre, dass die erhoffte Erholung nicht an Fahrt aufgenommen hätte. Die Gesamtheit der konjunkturellen Frühindikatoren hat sich zuletzt eingetrübt, weshalb auch das laufende Quartal wohl keine kräftige Erholung mit sich bringt.

USA: Arbeitsmarkt

Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich lange robust. Zuletzt stieg die Arbeitslosenquote jedoch von 3,4% im April 2023 auf 4,1% im Juni 2024. Der Stellenaufbau reduzierte sich dagegen kaum. Dieses Auseinanderdriften ist erstaunlich und lässt sich wohl auf die Methodik zurückführen. So basieren die beiden Zahlen auf zwei unterschiedlichen Befragungen: die Haushaltsumfrage ermittelt die Arbeitslosenquote, während die Unternehmensumfrage die Zahl der neuen Jobs ermittelt (siehe die letzten Abschnitte hier). Letztere werden häufig revidiert und gelten erst nach dem dritten Monat als final. Der Konsens prognostiziert eine Arbeitslosenquote von 4,1% und sieht 185 tausend neue Stellen.
Laut Sahm-Rule (benannt nach der US-Ökonomin Claudia Rae Sahm) befindet sich die Wirtschaft in einer Rezession, wenn der Durchschnitt der Arbeitslosenquote der letzten 3 Monate 0,5 Prozentpunkte über dem 12-Monatstief liegt. Dies wäre nun erfüllt. Gemäß der jüngsten Veröffentlichung des US-BIP Wachstums im zweiten Quartal scheint man von einer Rezession jedoch weit entfernt.