Deutsches Konsumklima auf Zwei-Jahres-Hoch

veröffentlicht am 25. April 2024

Deutsches Konsumklima auf Zwei-Jahres-Hoch

Die Konsumlaune hat sich in Deutschland im April weiter aufgehellt. Der von den Nürnberger Instituten GfK und NIM berechnete Konsumklimaindex für den Mai legte um 3,1 auf minus 24,2 Punkte zu und markierte damit ein Zwei-Jahres-Hoch, allerdings auf einem insgesamt niedrigen Niveau.

Die Konsensschätzung wurde klar übertroffen. „Der Anstieg ist vor allem auf die spürbare Zunahme der Einkommenserwartungen zurückzuführen“ kommentierte die GfK die Daten.

Einkommenserwartung stark verbessert

Dem moderaten Anstieg der Einkommenserwartung im März folgte im April eine kräftige Verbesserung, so dass der Subindex um 12,2 auf 10,7 Punkte sprang. Seit Jahresbeginn legte er bereits um mehr als 30 Punkte zu. Ursächlich sind deutlich steigende Löhne und Gehälter sowie die bevorstehende kräftige Anhebung der Renten. Die Anstiege fallen höher aus als die jüngsten Inflationsraten und führen zu einer positiven Entwicklung der Reallöhne und stärken die Kaufkraft.

Konjunkturerwartung leicht gestiegen

Der leichten Verbesserung der Konjunkturerwartungen im März folge ein weiterer Anstieg im April. Der Subindex verbesserte sich um 3,8 Punkte und lag mit 0,7 Zählern wieder über der Nulllinie, die den langfristigen Durchschnitt abbildet. Im Vorjahresvergleich fehlen allerdings immer noch 13,6 Punkte.

Sparneigung gestiegen

Nach dem deutlichen Rückgang der Sparneigung im Vormonat stieg diese im April wieder etwas an. Der Index legte um 2,5 auf 14,9 Punkte zu und lag damit mehr als 13 Punkte über dem Niveau des Vorjahres.

Anschaffungsneigung etwas höher

Der erneute Anstieg der Sparneigung dämpfte die Verbesserung bei der Anschaffungsneigung. Diese legte lediglich 2,7 auf minus 12,6 Zähler zu. Sie bewegt sich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau und spiegelt die anhaltende Verunsicherung der Konsumenten wider.

Fazit: Die Konsumlaune hat sich weiter verbessert und stützt unsere Einschätzung, dass es in Deutschland konjunkturell gesehen langsam bergauf geht. Die wirtschaftliche Flaute dürfte in eine moderate Erholung übergehen.

Was sagt der GfK-Wert aus?
Ein GfK-Indexpunkt entspricht einem Wachstum des privaten Verbrauchs von 0,1% zum Vorjahr. Der aktuelle GfK-Wert von minus 24,2 signalisiert, dass die privaten Konsumausgaben im Mai 2024 um 2,42% niedriger sein werden als im Mai 2023.

Hintergrund
Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) befragt in der ersten Hälfte eines jeden Monats im Auftrag der EU-Kommission 2000 repräsentativ ausgewählte Personen im Inland nach ihren Einkommenserwartungen, Anschaffungsneigungen und Konjunkturerwartungen.

Aus den Antworten wird der GfK Konsumklimaindex berechnet. Er erlaubt eine Prognose über die Entwicklung der gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte im kommenden Monat.

Seit Oktober 2023 werden die von der GfK erhobenen Daten zum Konsumklima gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktforschung (NIM) ausgewertet und herausgegeben.