Wochenausblick Aktien: Sinkende Inflationssorgen und das Warten auf Nvidia

veröffentlicht am 16. Mai 2024

Wochenausblick Aktien: Sinkende Inflationssorgen und das Warten auf Nvidia

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Das sehnsüchtige Warten der Marktteilnehmer auf die neuesten US-Inflationsdaten hatte am Mittwoch endlich ein Ende. Die Teuerung bleibt zwar hoch. Die Markterwartung eines leichten Rückgangs und die damit verbundene Hoffnung auf eine Abwärtstendenz wurden jedoch weitgehend bestätigt.
Während der Anstieg der Verbraucherpreise von 3,4 % gegenüber dem Vorjahr erwartet wurde, fiel das monatliche Plus von 0,3 % um 0,1 Prozentpunkte geringer aus als befürchtet. Dies stützt die Aussicht auf Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf. Vorteilhaft wirkten in diesem Kontext auch die schwächer als angenommenen US-Einzelhandelsdaten.

Alle großen US-Indizes stiegen infolgedessen deutlich an. Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq erklommen frische Allzeithochs. Auch der Dax erreichte mit fast 19.000 Punkten einen neuen Rekordstand. Durch die größere Wahrscheinlichkeit von baldigen Zinssenkungen gaben die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen 10 Basispunkte ab.

Auf der volkswirtschaftlichen Seite zeigten die Frühindikatoren vom ZEW eine vorsichtige Aufhellung der deutschen Wirtschaft. Die „Wirtschaftsweisen“ senkten ihre Prognose für das heimische Wachstum im aktuellen Frühjahrsgutachten gegenüber der Herbstprognose wie erwartet herab. Der neue Wert von 0,2 % liegt nun nah an den von uns projizierten 0,3 %.

Wie geht es weiter?

Auf der Mikroseite werden nächste Woche alle Augen auf die Publikation von Nvidia gerichtet sein. Diese war in den letzten Quartalen ein Sinnbild für den aktuellen Stand und die Geschwindigkeit der KI-Welle und damit auch taktgebend für den Gesamtmarkt.

Auf der Makroseite wird die Kommunikation der Fed bezüglich der jüngsten US-Inflationszahlen von den Marktteilnehmern genauestens beobachtet werden. Kommt es zu einer Ernüchterung oder weiterer Euphorie? Es darf nicht vergessen werden, dass die Inflationsraten noch immer über den Zielwerten der Währungshüter liegen und Notenbank-Chef Jerome Powell in der Berichtswoche seine Aussage bekräftigte, dass die Zinsen noch längere Zeit hoch sein werden. In Europa hellt sich die Stimmung tendenziell auf. Die EZB wird voraussichtlich bei ihrer nächsten Sitzung die Zinswende einläuten, dürfte ihrem US-Pendant dabei jedoch aber nicht allzu weit vorauslaufen. Von Interesse für das zukünftige Wachstum in Europa und Deutschland werden nächste Woche die Veröffentlichungen der neuesten Einkaufmanagerindizes sein.

In der Anlagestrategie bestätigen wir weiterhin einen Ausbau von Substanz- und Dividendenwerten auf der Aktienseite. Angesichts positiver Realrenditen erachten wir unverändert ein Engagement im Anleihenbereich als lukrativ.

Stand 16.05.2024