Deutschland: BIP leicht gewachsen

Deutschland: BIP leicht gewachsen

 

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands ist nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im 1. Quartal real um 0,2% zum Vorquartal gewachsen. Der Anstieg war etwas höher als in der Konsensschätzung angenommen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es preis- und kalenderbereinigt jedoch einen Rückgang von 0,2%. Dies entsprach den Erwartungen.

 

Umfangreiche Revisionen

Darüber hinaus wurden die Ergebnisse des Vorjahres aufgrund neuer Erkenntnisse überarbeitet. Im 1. und 3. Quartal stieg die Wirtschaftsleistung mit 0,3% (bisher: 0,1%) und 0,1% (bisher: 0,0%) etwas mehr, im 2. und 4. Quartal schrumpfte sie mit -0,1% (bisher: 0,0%) und -0,5% (bisher: -0,3%) etwas stärker als bislang angenommen. Für das Gesamtjahr 2023 revidierte die Wiesbadener Behörde den Wert auf 0,0% (bisher: -0,1%).
Damit wechseln sich seit nunmehr neun Quartalen eine Veränderungsrate mit einem positiven und einem negativen Vorzeichen ab. Dieser recht untypische Verlauf führt zwar zu keiner technischen Rezession, zeigt aber auch keinen Wachstumsimpuls.

 

Wie geht es weiter?

Die konjunkturellen Frühindikatoren machen Hoffnung, dass die tiefsten Werte hinter uns liegen könnten. Allerdings liegen die Stimmungswerte trotz jüngster Anstiege weiterhin auf niedrigem Niveau. Aufgrund des großen Exportsektors ist die deutsche Wirtschaft stark von der globalen Entwicklung abhängig. Diese gilt es also zu beobachten.
Der IWF veröffentlichte zuletzt eine Wachstumsprognose von 0,2%. Wir sind minimal optimistischer und gehen davon aus, dass für das Gesamtjahr 2024 ein Anstieg von rund 0,3% erreicht werden könnte.

Fazit: Die deutsche Wirtschaft scheint die Talsohle durchschritten zu haben, entscheidende Wachstumsimpulse sind aber noch nicht zu erkennen.