Wochenausblick Aktien: Keine Spekulationen auf US-Wahlausgang

veröffentlicht am 25. Juli 2024

Wochenausblick Aktien: Keine Spekulationen auf US-Wahlausgang

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Die politischen Ereignisse überschlagen sich und dominieren weiterhin die Medienlandschaft. Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, nicht in kurzfristigen Aktionismus zu verfallen, sondern auf ein strategisch diversifiziertes Portfolio zu vertrauen.

Am Wochenende gab US-Präsident Biden bekannt, nun doch nicht bei den Wahlen im November anzutreten. Er unterstützt dagegen seine bisherige Vizepräsidentin Harris für eine Kandidatur. Nun wird wild spekuliert, ob sie tatsächlich nominiert wird, wie die Erfolgsaussichten der Bewerber sind und welche Industrien bei welchem Wahlergebnis profitieren würden.

Zum Teil durch die politische Verunsicherung, aber wohl auch aufgrund des schwächelnden Wachstums in China, zeichnen die Stimmungsindikatoren ein zunehmend eingetrübtes Konjunkturbild. Für das zweite Quartal fiel das BIP-Wachstum in den USA mit annualisiert 2,8% zwar noch überaus solide aus.

Der Einkaufsmanagerindex für die amerikanische Industrie fiel im Juli nun allerdings unter die Wachstumsschwelle. Dies war von Experten so nicht erwartet worden.

In der Euro-Zone und insbesondere in Deutschland enttäuschten die Befragungsergebnisse für das verarbeitende Gewerbe ebenfalls. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex gab deutlich nach und verbuchte damit im Juli den dritten Rückgang in Folge.

Einzig die Konsumlaune in der Bundesrepublik scheint sich aufzuhellen, könnte aber auch durch die EM-Euphorie nach oben verzerrt worden sein.

Wie geht es weiter?

In den kommenden Tagen stehen einige wichtige makroökonomische Ereignisse an. Für die Länder der Euro-Zone werden Anfang nächster Woche die BIP-Wachstumsraten für das zweite Quartal sowie die Inflationsdaten veröffentlicht. In den USA wird die Fed auf Basis der frisch bekanntgegebenen BIP-Zahlen und der Kernrate der privaten Konsumausgaben – die Core PCE wird morgen publiziert – das Ergebnis ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch kommunizieren. Notenbankchef Powell dürfte sich dabei unbeeindruckt von Trumps Äußerungen zeigen, keine Zinssenkungen vor den Wahlen mehr zu beschließen und vielmehr die Unabhängigkeit der Geldpolitik betonen.

Bei all den Diskussionen um die US-Politik darf man nicht vergessen, dass es noch über drei Monate bis zur Wahl im November sind. In dieser Zeit wird das Pendel noch mehrfach hin- und herschwingen. Aus diesem Grund raten wir grundsätzlich davon ab, auf ein bestimmtes Wahlergebnis zu spekulieren. Investoren sollten ihr Portfolio viel eher robust aufstellen. Das heißt, es so zu diversifizieren, dass es auch bei unvorhergesehenen Veränderungen stabil bleibt.

Stand 25.07.2024