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Halbjahresausblick 2025

Ein(un)ordnung

Das erste Halbjahr war für Kapitalmarktteilnehmer äußerst intensiv und hielt einige Überraschungen und Wendungen bereit. Die Bilanz fällt dabei gemischt aus. Auf der einen Seite steht die Geopolitik, die weiterhin von ungelösten Konflikten geprägt ist. Hinzu kommt die Zollpolitik der USA, bei der sich das Zielbild zwar langsam aufklart, dieses Bild aber alles andere als förderlich für den globalen Handel wäre. Auf der anderen Seite notieren Indexstände nahe oder auf neuen Allzeithochs.

Angesichts der zahlreichen Risiken und Gefahren scheint sich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt zu haben. Politische Paukenschläge haben allenfalls kurze Reaktionen zur Folge oder werden überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Der Kursrutsch nach dem „Liberation Day“ wurde binnen kurzer Zeit mehr als wieder gut gemacht. Der Angriff Israels auf den Iran hatte im Grunde nur zwei Wochen lang einen etwas erhöhten Ölpreis zur Folge. Und die „Big Beautiful Bill“, mit der die USA auf eine historisch hohe Verschuldung zusteuern und endgültig von einem nachhaltig tragbaren Pfad abzukommen drohen, wurde vom Rentenmarkt nahezu reaktionslos angenommen.

Den Optimisten gibt recht, dass die US-Ökonomie bislang weitgehend unbeschadet durch die ersten Monate mit äußerst fragwürdigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen und hoher Unsicherheit manövriert ist. Vielleicht schwebt über allem aber auch nur die Erwartung, dass im Zweifel die US-Notenbank die Finanzmärkte stützen würde.

Insgesamt macht diese Gemengelage Prognosen äußerst schwierig. Insbesondere da viele Vergleiche mit der Vergangenheit und bislang verinnerlichte Reaktionsmuster nur noch begrenzt zu passen scheinen. Doch ist es auch keine Option, sich keine Gedanken über die mögliche weitere Entwicklung zu machen. Daher haben wir im Folgenden das Bild skizziert, das sich in unseren Diskussionen als am wahrscheinlichsten herauskristallisiert hat. Dieses scheint aber für überraschende exogene Schocks anfälliger zu sein denn je.

Lesen Sie hier unseren vollständigen Halbjahresausblick.

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