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Konjunktur & Preise: Deutschland: Inflationsrate # USA: Arbeitsmarkt

Rückblick:

Auf der politischen Weltbühne stand die Entwicklung rund um den Konflikt im Nahen Osten im Fokus der Marktteilnehmer. Die verkündete Waffenruhe sorgte für Erleichterung, was sich vor allem am starken Rückgang des Ölpreises zeigte. In den heimischen Gefilden verbesserte sich der ifo Geschäftsklimaindex im Juni zum sechsten Mal in Folge auf 88,4 Punkte, etwas stärker als vom Markt erwartet. In den USA konnte das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen an die Verbesserung im Mai nicht anknüpfen und sackte von 98,4 auf 93 Punkte ab. Laut Handelsministerium ist das US-Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal stärker zurückgegangen als ursprünglich angenommen. Der zuletzt vorläufig geschätzte Rückgang von 0,2 % wurde nun auf 0,5 % nach unten revidiert. Die beiden zentralen Gründe hierfür sind geringere Exporte und Verbraucherausgaben. Das spürbar sinkende US-Verbrauchervertrauen war diese Woche auch Thema in der Kongressanhörung von Notenbankpräsident Jerome Powell. In der Anhörung verteidigte er zudem die abwartende Haltung der US-Notenbank (Fed) mit Blick auf Zinssenkungen. In China sind die Gewinne in der Industrie im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,1 % gefallen. Somit bleiben die jüngsten Daten aus China weiterhin durchwachsen.

Ausblick:

In der kommenden Woche richten sich die Blicke der Marktteilnehmer vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht für Juni, der aufgrund des „Independence Day“ bereits am Donnerstag veröffentlicht wird. Er dürfte neue Einblicke in die weitere Geldpolitik der Fed liefern. Die Inflationsdaten für den Euroraum und Deutschland könnten weitere Hinweise darauf geben, ob die Europäische Zentralbank ihren Leitzins im Juli wie erwartet unverändert lassen wird. Zudem dürften die Einkaufsmanagerindizes aus China wichtige Einblicke in den Zustand der chinesischen Konjunktur bieten.

Deutschland: Inflationsrate

Im Mai zeigte die Inflation in Deutschland nur wenig Bewegung. Die Preissteigerungen bei Dienstleistungen, die maßgeblich für die nach wie vor erhöhte Kerninflationsrate verantwortlich sind, fielen zuletzt jedoch milder aus. Für die weitere Entwicklung in diesem Jahr dürften neben den Effekten aus dem Handelsstreit mit den USA auch die weitere Entwicklung des Ölpreises entscheidend sein. So lag die nach europäischem Standard berechnete harmonisierte Inflationsrate für Juni in Spanien mit 2,2 % um 0,2 Prozentpunkte über der Konsensschätzung, was vor allem auf höhere Preise für Lebensmittel und Treibstoff zurückzuführen ist.

USA: Arbeitsmarkt

Die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt dürfte derzeit einer der entscheidendsten Faktoren für den Zeitpunkt weiterer Zinssenkungen in den USA sein. Die US-Notenbank hat ein Doppelmandat, das sowohl Preisniveaustabilität als auch Vollbeschäftigung umfasst. Da der Arbeitsmarkt zwar Abkühlungstendenzen anzeigt, insgesamt aber robust ist, kann die Fed die Auswirkungen der Importzölle auf die Inflationsraten weiterhin beobachten. Denn im weiteren Jahresverlauf erwartet sie hier noch immer deutliche preissteigernde Effekte. Da das Ausmaß der Zolleffekte noch unklar ist, dürfte die Notenbank zunächst eine abwartende Haltung einnehmen. Mit Blick auf den weiteren Zinssenkungspfad der US-Notenbank dürfte der Arbeitsmarkt das Zünglein an der Waage bleiben. Auf ihrer Sitzung im Juni hat die Fed ihre Prognose für die Arbeitslosenquote zum Jahresende leicht auf 4,5 % heraufgesetzt. Die Ratsmitglieder der Fed erwarten trotz einer Anhebung ihrer Inflationserwartung noch immer zwei Senkungen in diesem Jahr.

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