Konjunktur & Preise: Euroraum: Einkaufsmanagerindizes Industrie # China: Leitzinsen
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Rückblick:
Die US-Arbeitsmarktzahlen vom letzten Freitag fielen erstaunlich stark aus, was die Renditen nach oben trieb. Insgesamt scheint er ausgeglichen zu sein und sich derzeit weder abzukühlen noch aufzuheizen. Die Inflationsdaten sorgten dann aber wieder für Entlastung, da die Kernrate etwas unter der Markterwartung lag. Das deutsche BIP reduzierte sich wenig überraschend um 0,2% im vergangenen Jahr. Damit gibt es zwei Jahre in Folge mit negativer Wachstumsrate. Eine technische Rezession, gekennzeichnet durch zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativer Veränderungsrate, ist dagegen nicht eingetreten, da sich bislang positive und negative Veränderungsraten abwechselten. In China lag das Wachstum genau auf Höhe des ausgegebenen Ziels: 5%. Dies wurde jedoch nicht durch ein überraschend starkes viertes Quartal aufgrund des Konjunkturprogramms, sondern über ein nach oben revidiertem drittem Quartal erreicht.
Ausblick:
In der kommenden Woche dürften die makroökonomischen Indikatoren von den politischen Ereignissen in den USA überlagert werden. Es wird sich zeigen, welche Dekrete Trump direkt zum Amtsantritt unterschreiben wird. Bei den Stimmungsindikatoren in Europa werden keine großen Veränderungen erwartet. Spannend könnte es in Japan werden, wenn diesmal die Leitzinsen (für dortige Verhältnisse) kräftig angehoben werden sollten.
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes Industrie
Die industriellen Einkaufsmanagerindizes (PMI) der Euroraum sind von Mitte 2021 bis zum Sommer 2023 kontinuierlich gefallen. Seither scheint der Abwärtstrend gestoppt und es folgte eine Seitwärtsbewegung mit wechselnden Auf- und Abwärtstendenzen. In Deutschland konnte sich der Index im letzten Quartal 2024 relativ stabil halten. In Frankreich ging es dagegen Abwärts – wohl aufgrund der schwierigen politischen Lage. Für die Januar-Werte erwartet der Markt keine großen Veränderungen. Insgesamt bleibt das verarbeitende Gewerbe weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
China: Leitzinsen
Auf ihrer Sitzung im Oktober hat die chinesische Zentralbank (People’s Bank of China, PBoC) ihren einjährigen und ihren fünfjährigen Leitzins um je 25 Basispunkte gesenkt. Seither gab es keine Anpassungen mehr. Angesichts der immer weiter gefallenen Inflation – seit August ist sie von 0,6% auf 0,1% im Dezember kontinuierlich gesunken – und gewünschter konjunktureller Impulse, sind weitere Leitzinssenkungen nicht unwahrscheinlich. Die PBoC muss jedoch auch das Zinsgefälle zu den USA im Auge behalten, um den Wechselkurs nicht zu sehr zu belasten. Die US-Notenbank avisierte im Dezember deutlich weniger Zinssenkungen in 2025 gegenüber ihrer Haltung von September.