Konjunktur & Preise: Euroraum: Notenbanksitzung # USA: Inflationsraten

Konjunktur & Preise: Euroraum: Notenbanksitzung # USA: Inflationsraten

 

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Rückblick:

In dieser Woche sorgten die Einkaufsmanagerindizes aus den USA für Bewegung an den Rentenmärkten. Zunächst lag der Index für die Industrie etwas oberhalb der Konsensschätzung. Am Mittwoch fiel der Teilindex für den Dienstleistungsbereich dann aber überraschend niedrig aus. Dies zog die US-Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen rund 0,1 Prozentpunkte nach unten. Der US-Arbeitsmarktbericht wurde verhalten aufgenommen. Die Arbeitslosenquote lag am oberen Ende, aber noch innerhalb des erwarteten Bandes. In Deutschland enttäuschten die Zahlen zur Industrieproduktion einmal mehr. In China blieben die offiziellen Stimmungsindizes des nationalen Statistikbüros (NBS) fast unverändert. Die von Caixin veröffentlichten Zahlen, die eher die Stimmung in kleineren Unternehmen widerspiegeln, waren in der Industrie besser und im Dienstleistungssektor schlechter als erwartet. Von einer Stimmungsaufhellung auf breiter Front aufgrund der Konjunkturmaßnahmen kann also nicht die Rede sein.

Ausblick: 

In der kommenden Woche startet die Royal Bank of Australia den Schlussspurt der Zentralbanken am Dienstag.

Die Bank of Canada folgt am Mittwoch und die EZB am Donnerstag. Außerdem veröffentlichen die beiden größten Volkswirtschaften, USA und China, ihre Inflationsdaten für November.

 

Euroraum: Notenbanksitzung

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Zinssenkungspfad in der Juni-Sitzung eingeschlagen und seither konsequent und konstant weiterverfolgt. So stehen bislang drei Senkungen des Einlagesatzes von jeweils 0,25 Prozentpunkten in der diesjährigen Historie. Der Anstieg der Inflation des Euroraums im November ist auf Basiseffekte zurückzuführen und wurde erwartet. Insgesamt ist die Teuerung weitgehend unter Kontrolle, aber noch immer leicht erhöht. Die Kernrate liegt bei 2,8 %. Die Konjunktur zeigt sich dagegen schwächer als das geschätzte Potential, wenngleich der Blick aus Deutschland womöglich etwas zu pessimistisch sein könnte. Unter Abwägung der Gesamtsituation gehen wir davon aus, dass die EZB im Dezember ihre nächste Zinssenkung beschließt. Ein großer Schritt von 0,50 Prozentpunkten halten wir für unwahrscheinlich und rechnen eher mit 0,25 Prozentpunkten. Setzen sich die Trends bei der Konjunktur und den Preisen fort, könnte der neutrale Zins, den wir bei etwa 2,25 % sehen, schon Mitte nächsten Jahres erreicht werden.

 

USA: Inflationsraten

Die Inflationsrate des gesamten Warenkorbs in den USA ist im Oktober erstmals seit März wieder angestiegen und liegt bei 2,6 %. Der Markt geht aktuell davon aus, dass die Inflationsrate im November auf Monatsbasis erneut um 0,2 % steigen wird. Die Kerninflationsrate, die ohne die besonders schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise berechnet wird, verharrt hingegen hartnäckig über der 3%-Marke. Im Oktober verharrte die Kernrate im Jahresvergleich bei 3,3 %. Auf Monatsbasis entspricht dies einem Anstieg um 0,3 %. Die Konsensschätzung für November liegt ebenfalls bei einem monatlichen Anstieg von 0,3 %. Die angekündigten wirtschaftspolitischen Maßnahmen des neu gewählten US-Präsidenten sind weitgehend als inflationär einzustufen. Sollten sie umgesetzt werden, könnte es 2025 insgesamt wieder zu höheren Inflationsraten kommen.