Wochenausblick Aktien: Starker Abschluss des dritten Börsenquartals
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Entgegen dem typischen Saisonmuster zeigten die prominentesten Aktienbarometer im Börsenmonat September weiter nach oben – bereits der August schloss ungewöhnlicherweise im Plus. Abermals wurde der Rücksetzer zu Monatsanfang von den Investoren als Einstiegschance interpretiert. Unter dem Strich legte der Deutsche Aktienindex (DAX) in der Berichtsperiode auf Augenhöhe mit den taktgebenden US-Indizes um über 2 Prozent zu. Hierzulande stützte vor allem das Bündel an Maßnahmen in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China die Kauflaune.
Der Übergang in das Schlussquartal wurde begleitet von einer Vielzahl an wichtigen Datenpunkten. Auf dem Alten Kontinent standen insbesondere die monatlichen Inflationsraten im Fokus der Aufmerksamkeit. In hiesigen Gefilden ermäßigte sich der Verbraucherpreisindex im September von 1,9 Prozent auf 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Währungsraum verteuerten sich Waren und Dienstleistungen in dem Zeitfenster angesichts rückläufiger Energiepreise erwartungsgemäß lediglich noch um 1,8 Prozent – mithin der niedrigste Wert seit über drei Jahren.
In Übersee verharrte der vielbeachtete ISM Einkaufsmanagerindex für den industriellen Bereich derweil weiterhin ziemlich deutlich unter der Wachstumsschwelle.
Abseits der makroökonomischen Veröffentlichungen verbreiteten auf dem Parkett insbesondere einzelne große Automobilhersteller im Angesicht zyklischer und struktureller Herausforderungen Molltöne.
Wie geht es weiter?
Vor der Zuspitzung des Konflikts im Nahen Osten und des prompten Anstiegs der Risikoaversion haben die Impulse aus dem Reich der Mitte die Stimmung unter den Marktteilnehmern hochgehalten. Diese sind zweifelsohne wohltuend für das lange gedrückte Sentiment in Bezug auf den chinesischen Absatzmarkt, ein Realitätscheck der nachhaltigen Wirksamkeit der angekündigten Schritte steht aus unserer Sicht aber noch aus. Daher bleiben wir vorerst zurückhaltend mit Blick auf etwaige operative Effekte für die exportorientierten heimischen Unternehmen.
Als potenziell marktbewegendes Ereignis steht in dieser Woche insbesondere noch der US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda. Die seit Längerem zu beobachtende Abkühlung der Beschäftigungsdaten sollte sich auch im September fortgesetzt haben, wobei diese bisher das bevorzugte Szenario eines soft landings der US-Wirtschaft befürworten. Erneut von dieser Seite aufkommende Rezessionsängste dürften allerdings den Aktienmärkten einen erneuten Dämpfer verpassen.
Im Lichte nicht seriös einschätzbarer schwelender geopolitischer Risiken und in der Annahme einer erhöhten Volatilität im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen spricht vieles nach wie vor grundsätzlich für eine robuste bzw. ausgewogene Portfolio-Positionierung. Aus der puren taktischen Brille sind nach unserer Meinung die Abwärtsrisiken im Vergleich zu den Vorwochen gestiegen. Mit dem Erreichen des oberen Randes unseres fundamentalen Prognosebandes für den deutschen Leitindex scheinen die Kurspotenziale kurzfristig weitgehend ausgereizt. Selektive Gewinnmitnahmen bei gut gelaufenen Aktienwerten sind in der Konsequenz ratsam.
Stand 02.10.2024