Wochenausblick Aktien: Übertriebene Zinssenkungshoffnungen?

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Nach einem kurzen Luftholen an der Marke von 16.000 Punkten tendierten die Kurse auf dem Frankfurter Parkett weiter nordwärts. Die Optimisten reflektierten damit auf die jüngsten Aussagen aus dem Kreise der US-Notenbank Fed, die die Zinssenkungshoffnungen fütterten.
Nach dem dritten Anstieg des ifo Geschäftsklimaindex in Folge – welcher gemeinhin als Signal für einen konjunkturellen Wendepunkt interpretiert werden kann – bestätigte sich trotz der leichten Verbesserung mit Blick auf das GfK Barometer die trübe Konsumlaune der heimischen Verbraucher.
Überraschend positiv votierten hingegen im Rahmen der monatlichen Umfrage die US-Konsumenten. Der vielbeachtete Index des Instituts Conference Board legte unerwartet stark zu.
Die bundesdeutsche Inflationsrate ermäßigte sich dank rückläufiger Energiepreise im November kräftiger als allgemein angenommen auf nunmehr 3,2 Prozent. Das ist mithin der niedrigste Wert seit Juni 2021.
Wie geht es weiter?
Nach einer extrem starken Wertentwicklung im November biegen wir auf die Zielgerade des Börsenjahres 2023 ein. Weiterhin dürften die konjunkturellen Datenpublikationen und deren Implikationen auf die Notenbankpolitik in den kommenden Monaten die Risikoneigung der internationalen Investoren bestimmen.
Nächste Woche liefert der US-Arbeitsmarktbericht in diesem Kontext wichtige Anhaltspunkte. Bei aller Robustheit entwickelten sich die Kennzahlen in den letzten Monaten nach dem Gusto der amerikanischen Währungshüter. Sowohl der moderatere Stellenaufbau als auch der Anstieg der Arbeitslosenquote sowie der abgemilderte Lohnzuwachs intonieren die gewünschte Abkühlung des Arbeitsmarktes. Auch im November sollte die eingeschlagene Richtung Bestätigung finden und die US-Notenbank dazu anhalten, von weiteren Leitzinsanhebungen abzusehen. Gleichzeitig teilen wir aber nicht die immer wieder hochkochenden kurzfristigeren Zinssenkungserwartungen.
Die darin begründete Zuversicht der Marktteilnehmer besitzt aus unserer Sicht eher Enttäuschungspotenzial. Vor diesem Hintergrund sollte sich die tolle November-Performance an den Aktienmärkten nicht so schnell wiederholen lassen. Die Wertaufholung dürfte vielmehr rund um unser fundamentales Kursziel von 16.000 Zählern beim DAX auslaufen.
Stand 30.11.2023