Bank of England lässt Leitzins bei 5,25%

Die Bank of England (BoE) verzichtete erneut auf eine Leitzinserhöhung und ließ die Bank Rate bei 5,25%. Allerdings war die Entscheidung nicht einstimmig. Sechs Mitglieder des Zentralbankrates wollten den Leitzins unverändert lassen, drei stimmten für eine Anhebung um 25 Basispunkte auf 5,50%.

Ausschlaggebend für die Nicht-Anhebung der Bank Rate dürfte die Aussicht auf einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate gewesen sein.
Inflationsrate 2023: 7,5%
Die den gesamten Warenkorb umfassende Headline-Inflationsrate lag im August und September bei jeweils 6,7%. Im Oktober dürfte sie aufgrund eines ausgeprägten Basiseffekts auf etwa 5% gesunken sein. Für das Gesamtjahr 2023 zeichnet sich ein Wert von 7,5% ab.

Die Bank of England rechnete in ihren November-Projektionen erst Ende 2025 mit dem Erreichen des Zielwertes, also einer Inflationsrate von 2%.
Ende 2023 soll die Teuerungsrate bei 4,8% liegen, im 1. Quartal 2024 auf 4,5% sinken und im 2. Quartal 2024 wieder die Drei vor dem Komma annehmen.
Moderates Wachstum
Im Gesamtjahr 2022 expandierte das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,3%.
Im 1. Quartal 2023 wuchs das BIP um 0,3% zum Vorquartal, im 2. Quartal um 0,2%. Für das 3. Quartal erwartet die BoE eine Stagnation, gefolgt von einem kleinen Zuwachs im Schlussquartal.

In den Jahren 2023, 2024 und 2025 dürften die BIP-Wachstumsraten im Vereinigten Königreich im Bereich um 0,5% liegen.
Pfund erholt

Das Pfund Sterling gab in den vergangenen Monaten zunächst spürbar nach, konnte sich zuletzt jedoch wieder etwas erholen. Gegenüber dem Euro liegt es seit Jahresbeginn 2% vorne.
In der Langzeitbetrachtung fehlen dem Pfund jedoch immer noch mehr gut 13% zu den Notierungen vor dem Brexit-Votum vom Sommer 2016.
Fazit: Das Pfund Sterling dürfte bei nachlassender Leitzinsphantasie und lediglich moderaten Wachstumsraten nur wenig Aufwärtspotenzial besitzen.
