Top Treffer für „

Kein Treffer. Bitte überprüfen Sie Ihre Suche.


Ihre Sparkasse

Finden Sie weitere Informationen bei Ihrer Sparkasse vor Ort.

Schliessen

China wird Wachstumsziel 2023 erreichen

veröffentlicht am 18. Oktober 2023

China wird Wachstumsziel 2023 erreichen

Dem fulminanten Jahresauftakt folgte in China eine ausgeprägte konjunkturelle Verlangsamung, ehe im Sommer wieder deutlich mehr Fahrt aufgenommen wurde. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im 3. Quartal um 1,3% zum Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr meldete das Nationale Statistikbüro einen BIP-Zuwachs von 4,9%.

In den gesamten ersten neun Monaten 2023 lag das BIP 5,2% über dem Vorjahreswert.

Außenhandel leicht rückläufig
Der Außenhandel schrumpfte von Januar bis September im Jahresvergleich um 0,2% auf insgesamt 30,8 Bill. Renminbi (RMB) und erzielte einen Handelsbilanzüberschuss von 4,4 Bill. RMB. Während die Ausfuhren um 0,6% auf 17,6 Bill. RMB zulegten, sanken die Einfuhren um 1,2% auf 13,2 Bill. RMB.

Die Industrieproduktion expandierte in den ersten neun Monaten um 4,0% zum Vorjahr. Deutlich zulegen konnte auch der Einzelhandel, dessen Umsatz um 6,8% auf 34,2 Bill. RMB wuchs. Für den Dienstleistungssektor wurde ein Plus von 6,0% gemeldet, die Investitionen stiegen um 3,1% auf 37,5 Bill. RMB.

Inflationsrate nahe der Nulllinie
Die geringere wirtschaftliche Dynamik spiegelt sich in den Verbraucherpreisen wider, denn die Inflationsrate lag von Januar bis September mit 0,4% weit unter dem Zielwert von 3%. Die Erzeugerpreise sanken sogar um 3,1%.

Beim verfügbaren Einkommen meldete das Statistikamt für die ersten neun Monate einen realen Zuwachs von 5,9%. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,3%.

Dienstleistungssektor dominiert
Von Januar bis September 2023 wurde ein Bruttoinlandsprodukt von insgesamt 91,3 Bill RMB erwirtschaftet. 55% des BIP (bzw. 50,3 Bill. RMB) wurden im Dienstleistungssektor generiert, 39% (35,4 Bill. RMB) entfielen auf die Industrie und lediglich 6% (5,6 Bill. RMB) auf die Landwirtschaft.

Prognose 2023: Zielwert wird erreicht
Chinas Wachstumspfad nähert sich anscheinend wieder den Zeiten „vor Corona“, als die Quartalswachstumsraten regelmäßig die Eins vor dem Komma aufwiesen.

Ob das jüngste Tempo jedoch gehalten werden kann, erscheint angesichts der anhaltenden Problem im Immobiliensektor, dem früheren Wachstumsmotor, fraglich. Zudem werden die Vergleichszahlen immer größer, so dass gleiche prozentuale Zuwächse immer größere nominale Zuwächse erfordern. Das ist nicht realistisch.

Die Einkaufsmanagerindizes bewegen sich mittlerweile wieder leicht oberhalb der Wachstumsschwelle, so dass China auch im Winterhalbjahr auf dem Wachstumspfad bleiben dürfte.

Alles in allem ist die Konjunktur in China schwankungsanfälliger als „vor Corona“. Es ist daher möglich, dass Regierung und Notenbank weitere monetäre und fiskalische Hilfsmaßnahmen beschließen, um das Wachstum zu verstetigen.

Gleichwohl sollte selbst bei einer Stagnation im laufenden 4. Quartal das offizielle Wachstumsziel 2023 von „etwa 5%“ erreicht werden.

Im nächsten Jahr dürfte das BIP-Plus im Bereich zwischen 3,5% und 4% liegen.

Fazit: Chinas Wachstumstempo hat sich im Sommer deutlich erhöht, so dass das offizielle Wachstumsziel von „etwa 5%“ erreicht werden sollte.