USA: Headline-Inflationsrate im ruhigeren Fahrwasser

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Die den gesamten Warenkorb repräsentierende „Headline“-Inflationsrate blieb im Juli mit 3,2% im ruhigeren Fahrwasser. Im Juni war sie sogar auf 3,0% gefallen. Die ohne die besonders schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise berechnete Kernrate der Inflation sank von 4,8% auf 4,7%. Im Monatsvergleich erhöhten sich beide Verbraucherpreisindizes um 0,2%.
Dienstleistungen erneut als Preistreiber
Die Rolle des Preistreibers blieb im Juli bei den Dienstleistungen. Sie waren 6,1% teurer als vor einem Jahr (Juni +6,2%). Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise reduzierte sich von 5,7% im Juni auf 4,9% im Juli. Energie war im Juli 12,5% billiger als vor einem Jahr (Juni minus 16,7%). Der Strompreis lag nur noch 3,0% über dem Vorjahresniveau (Juni 5,4%), Gas verteuerte sich im Monatsvergleich zwar um 2,0%, kostete jedoch 13,7% weniger als vor einem Jahr (Juni minus 18,6%). Der Treibstoffpreis war 19,9% niedriger als vor einem Jahr (Juni minus 19,7%). Für Neuwagen mussten 3,5% (Juni 4,1%) mehr bezahlt werden, während Gebrauchtwagen 5,6% billiger waren als vor einem Jahr (Juni minus 5,2%).
Inflationsprognose 2023: 4,2%
Alles in allem hat das US-Inflationsgespenst seinen Schrecken verloren. Denn im weiteren Jahresverlauf und auch im gesamten Winterhalbjahr dürften die Headline-Inflationsraten überwiegend die Drei vor dem Komma aufweisen. Im Frühjahr 2024 sollte sich die Zwei vor dem Komma etablieren, ohne jedoch den Zielwert tatsächlich zu erreichen.
Im Jahresdurchschnitt 2023 zeichnet sich eine Headline-Inflationsrate von 4,2% ab.
Die Kernrate dürfte im Gesamtjahr 2023 mit 4,8% erstmals seit 2020 wieder die Gesamtrate übertreffen. Allerdings lag sie seinerzeit bei bescheidenen 1,7%, die Headline-Rate bei 1,2%.
Was macht die Notenbank?
Die Federal Funds Rate sollte mit der aktuellen Spanne von 5,25% bis 5,50% das Hochplateau erreicht haben, wenngleich in der Gemeinschaftsprognose der US-Notenbankvertreter („Dot Plots“) der Leitzinsgipfel erst mit 5,50% bis 5,75% markiert ist.
Fazit: Die US-Headline-Inflationsrate ist mit Werten um 3% in ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt und hat ihren Schrecken verloren. Die US-Leitzinsen sollten nicht weiter steigen.