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China auf flacherem Wachstumspfad

veröffentlicht am 17. Juli 2023

China auf flacherem Wachstumspfad

Dem fulminanten konjunkturellen Jahresauftakt Chinas folgte eine gewisse Normalisierung, jedoch keine Rückkehr auf den Wachstumspfad „vor Corona“. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal um 0,8% zum Vorquartal zu. Im Vergleich zum Vorjahr meldete das Nationale Statistikbüro einen BIP-Zuwachs um 6,3%.

Im gesamten 1. Halbjahr lag das BIP 5,5% über dem Vorjahreswert.

Importe leicht rückläufig
Der Außenhandel wuchs im 1. Halbjahr 2023 um 2,1% auf insgesamt 20,1 Bill. Renminbi (RMB) und erzielte einen Handelsbilanzüberschuss von 2,8 Bill. RMB. Während die Ausfuhren um 3,7% auf 11,5 Bill. RMB zulegten, sanken die Einfuhren um 0,1% auf 8,6 Bill. RMB.

Die Industrieproduktion expandierte im 1. Halbjahr um 3,8% zum Vorjahr. Deutlich erholen konnte sich auch der Einzelhandel, dessen Umsatz um 8,2% auf 22,8 Bill. RMB zulegte. Für den Dienstleistungssektor wurde ein Plus von 6,4% gemeldet, die Investitionen stiegen um 3,8% auf 24,3 Bill. RMB.

Die schwache wirtschaftliche Dynamik spiegelt sich in den Verbraucherpreisen wider, denn die Inflationsrate lag im 1. Halbjahr mit 0,7% weit unter dem Zielwert von 3%. Die Erzeugerpreise sanken sogar um 3,1%.

Beim verfügbaren Einkommen meldete das Statistikamt für das 1. Halbjahr einen realen Zuwachs von 5,8%. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,3%.

Dienstleistungssektor dominiert
Im 1. Halbjahr wurde ein Bruttoinlandsprodukt von insgesamt 59,3 Bill RMB erwirtschaftet. 56% des BIP (bzw. 33,2 Bill. RMB) wurden im Dienstleistungssektor generiert, 39% (23,1 Bill. RMB) entfielen auf die Industrie und lediglich 5% (3,0 Bill. RMB) auf die Landwirtschaft.

Prognose 2023: Zielwert erreichbar
Chinas Wachstumspfad verlief im 2. Quartal deutlich flacher als in den Jahren „vor Corona“, als die Quartalswachstumsraten regelmäßig die Eins – manchmal auch die Zwei – vor dem Komma hatten. Es ist auch nicht zu erwarten, dass diese Dynamik zurückkehrt, zumal die Vergleichszahlen immer größer werden, so dass gleiche prozentuale Zuwächse immer größere nominale Zuwächse erfordern. Das ist nicht realistisch.

Die industriellen Einkaufsmanagerindizes bewegen sich bisher lediglich im Bereich der Wachstumsschwelle. Im Dienstleistungssektor liegen sie noch leicht darüber.

Alles in allem ist die konjunkturelle Dynamik in China derzeit viel schwächer als „vor Corona“. Es ist daher möglich, dass Regierung und Notenbank monetäre und fiskalische Hilfsmaßnahmen beschließen, um auf einen steileren Wachstumspfad zurückzukehren.

Gleichwohl dürfte das offizielle Wachstumsziel von „etwa 5%“ erreicht werden, wenn das Wachstumstempo des 2. Quartals gehalten werden kann.

Fazit: Chinas Wachstumstempo hat sich im Frühjahr deutlich verlangsamt, dürfte jedoch im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe liegen.