Deutschland: Konsumklima etwas besser

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Die Konsumlaune in Deutschland hat hat sich zuletzt nur noch leicht verbessert. Der von der Nürnberger GfK berechnete Konsumklimaindex für den Juni legte um 1,6 auf minus 24,2 Punkte zu und entsprach damit etwa der Konsensschätzung. Es war zwar der achte Anstieg in Folge. Gleichwohl wurde das pandemiebedingte Lockdown-Niveau vom Frühjahr 2020 noch nicht wieder erreicht.

Gestützt wurde das Konsumklima vor allem von der geringeren Sparneigung. „Die Verbraucherstimmung zeigt im Moment keinen klaren Aufwärtstrend“ kommentierte das GfK die aktuellen Zahlen.
Einkommenserwartung leicht verbessert

Nach dem kräftigen Anstieg im Vormonat konnte sich die Einkommenserwartung nur noch leicht verbessern und kletterte um 2,5 auf minus 8,2 Zähler. Positiv wirkten sich die höheren Tarifabschlüsse aus, die den Kaufkraftverlust verringern.
Konjunkturerwartung leicht verschlechtert

Die Konjunkturerwartung gab um 2,0 auf 12,3 Punkte nach, lag damit jedoch weiter über der Nulllinie, die den langfristigen Durchschnitt abbildet. Der aktuelle Wert liegt immer noch rund 22 Punkte über dem Vorjahresniveau.
Anschaffungsneigung leicht gesunken

Die Anschaffungsneigung ging um 3,0 auf minus 16,1 Zähler zurück. Neben den hohen Preisen verunsicherte vor allem die Diskussion über das neue Heizungsgesetz, das von den Hauseigentümern zusätzliche Ausgaben für die energetische Sanierung erfordern dürfte.
Fazit: Die leichte Verbesserung des Konsumklimas spricht für eine bevorstehende moderate konjunkturelle Erholung, wenngleich vom privaten Verbrauch in diesem Jahr kein positiver Wachstumsbeitrag zu erwarten ist.
Was sagt der GfK-Wert aus?

Ein GfK-Indexpunkt entspricht einem Wachstum des privaten Verbrauchs von 0,1% zum Vorjahr. Der aktuelle GfK-Wert von minus 24,2 signalisiert, dass die privaten Konsumausgaben im Juni 2023 um 2,42% niedriger sein werden als im Juni 2022.
Hintergrund
Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) befragt in der ersten Hälfte eines jeden Monats 2000 repräsentativ ausgewählte Personen im Inland nach ihren Einkommenserwartungen, Anschaffungsneigungen und Konjunkturerwartungen.
Aus den Antworten wird der GfK Konsumklimaindex berechnet. Er erlaubt eine Prognose über die Entwicklung der gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte im kommenden Monat.