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Einkaufsmanagerindizes: Konjunktur bleibt gespalten

veröffentlicht am 23. Mai 2023

Einkaufsmanagerindizes: Konjunktur bleibt gespalten

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Die Perspektiven der Wirtschaftsbereiche sind gemessen an den Einkaufsmanagerindizes (PMI) in Deutschland, Frankreich und der Euro-Zone weiterhin sehr unterschiedlich. Während die Industrie auf Rezessionskurs bleibt, liegen die PMI im Dienstleistungssektor weiterhin klar im expansiven Bereich. Insgesamt zeichnet sich eine moderate konjunkturelle Erholung ab.

Industrie pessimistisch

Die Einschätzungen der industriellen Einkaufsmanager in Deutschland verschlechterten sich im Mai noch einmal deutlich und entfernten sich mit 42,9 Zählern (-1,6) noch weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten. Der französische PMI verbesserte sich zwar um einen halben Punkt, blieb aber mit 46,1 Zählern im rezessiven Bereich. Für die Euro-Zone ergab sich ein Ergebnis von 44,6 Punkten (-1,2).

Dienstleister auf Wachstumskurs

Die Stimmung der deutschen Dienstleister hellte sich im Mai noch weiter auf und kletterte um 1,8 auf 57,8 Punkte. In Frankreich dagegen gab der Service-Index um 1,8 auf 52,8 Punkte nach. Der Euro-Dienstleistungsindex verlor 0,3 Zähler, blieb aber 55,9 Punkten klar auf Wachstumskurs.

Composites über Wasser

Bei den Gesamtindizes (Composites) überwogen im Mai die Verschlechterungen. Lediglich der Composite in Deutschland konnte sich marginal um 0,1 auf 54,3 Punkte verbessern. Der französische Gesamtindex gab um einen vollen Punkt nach und zog mit lediglich 51,4 Zählern auch den Euro-Composite nach unten. Dieser verlor 0,8 auf 53,3 Punkte.

Fazit: Die Dienstleister bleiben auf dem Wachstumspfad, während die Industrie im rezessiven Bereich verharrt. Per Saldo sollte sich in der Euro-Zone eine moderate konjunkturelle Verbesserung einstellen.

Hintergrund: Was ist ein PMI?

Einkaufsmanagerindizes sind auch als PMI (Purchasing Managers Index) bekannt. Sie gelten als recht zuverlässige Frühindikatoren für die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung. PMI werden sowohl für die Industrie als auch für den Dienstleitungssektor erhoben. Sie zeigen an, ob eine Volkswirtschaft wächst, stagniert oder schrumpft.

Einkaufsmanagerindizes basieren auf monatlichen Befragungen von mehreren hundert Unternehmen. Gefragt wird nach der erwarteten Entwicklung von Kenngrößen wie Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung, Lieferzeiten und Lagerbestand. Aus den Antworten werden die PMI berechnet.

Dabei gilt ein Wert von 50 als Wachstumsschwelle, als neutral. Bei 50 Punkten erwarten die befragten Unternehmen in der Summe keine Veränderung gegenüber dem Vormonat, also Stagnation.

Werte über 50 signalisieren eine Verbesserung, also Wachstum.

Liegt ein industrieller PMI unter 50 Punkten, wird mit einer schrumpfenden Industrieproduktion gerechnet.

Je größer die Abweichung von der Wachstumsschwelle, desto ausgeprägter ist der Aufschwung (über 50) bzw. der Abschwung (unter 50).

PMI für alle wichtigen Volkswirtschaften 

Einkaufsmanagerindizes werden für alle bedeutenden Volkswirtschaften erhoben. Der älteste ist der amerikanische Purchasing Managers Index, erstmals berechnet 1931.

PMI bewegen sich im Normalfall zwischen 40 und 60 Punkten. In Extremzeiten sind vorübergehend auch höhere oder tiefere Werte möglich.

So fielen die Industrie-PMI in der Corona-Krise in den unteren 30-er Bereich, die Dienstleister sogar bis auf die 10-er Linie.

Im März 2021 stellte der deutsche Industrie-PMI mit 66,6 Punkten einen neuen Rekord auf, während der Einkaufsmanagerindex aus Chicago seinen Höchststand von 76,6 Zählern bereits im Februar 1973 markierte.