China: Außenhandel uneinheitlich

Die Entwicklung des chinesischen Außenhandels verlief auch im April sehr unterschiedlich. Während die Ausfuhren erneut ein hohes Niveau erreichten, schrumpften die Einfuhren weiter, so dass der Außenhandelsüberschuss erneut kräftig zulegte.

Exporte stark, Importe schwach
Nach einem guten Jahresauftakt, einer Schwächephase im Februar und einer sehr starken Erholung im März lagen die Exporte im April bei 295,4 Mrd. USD. Sie übertrafen damit den Vorjahreswert um 8,5%, verfehlten den hohen März-Wert jedoch um 6,4%.
Die Importe setzten ihre enttäuschende Entwicklung fort. Den zwei schwachen Monaten Januar und Februar folgten eine Erholung im März und ein erneuter Rücksetzer. Im April wurden lediglich Güter und Dienstleistungen im Wert von 205,2 Mrd. USD importiert. Dies entsprach einem Jahresminus von 7,9%. Das Vormonatsergebnis wurde sogar um 9,8% verfehlt.
Außenbeitrag gewachsen
Der Außenbeitrag (Export minus Import) legte im April auf 90,2 Mrd. USD zu. Es war der vierthöchste Wert aller Zeiten. Höhere Überschüsse wurden lediglich im Juni und Juli 2022 sowie im Januar dieses Jahres erzielt.
Das auf den ersten Blick beeindruckende Ergebnis ist jedoch vor allem auf das geringe Importvolumen zurückzuführen. Es kann zum Teil mit ungewöhnlich preisgünstigen Energieeinfuhren aus Russland begründet werden, signalisiert aber auch, dass die chinesische Binnennachfrage immer noch weit vom Normalzustand entfernt ist.
China auf Wachstumskurs
Das chinesische Bruttoinlandsprodukts (BIP) wuchs im 1. Quartal um 2,2% zum Vorquartal und sogar um 4,5% zum Vorjahr.
Der relativ hohe Außenbeitrag im April dürfte die Grundlage für eine erneut klar positive Wachstumsrate im laufenden Quartal bilden.
Fazit: China wird auf dem Wachstumspfad bleiben und das diesjährige offizielle BIP-Ziel von „etwa 5%“ erreichen.