USA: Aufschwung am Arbeitsmarkt hält an

Mit der Schaffung von 253.000 neuen Arbeitsplätzen setzte sich der Aufschwung am amerikanischen Arbeitsmarkt im April in beschleunigter Form fort. Die Arbeitslosenquote sank von 3,5% auf 3,4%, während die Löhne etwas schneller stiegen als im Vormonat. Die Arbeitsplatzdaten aus dem Februar und März wurden allerdings per Saldo um 149.000 nach unten korrigiert.

Lohnanstieg beschleunigt leicht
Der Anstieg der Stundenlöhne zum Vorjahr erhöhte sich von 4,3% auf 4,4%. Im Vergleich zum Vormonat legten sie sogar um 0,5% zu.
Der etwas schnellere Anstieg der Löhne kommt der US-Notenbank (Fed) äußerst ungelegen, die mit den zahlreichen Leitzinserhöhungen den Lohndruck zu dämpfen versucht, um eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.
Da die Anzahl freier Stellen mit 9,4 Mio. (März) immer noch viel höher ist als die Anzahl der Arbeitslosen (5,8 Mio.), dürfte der Lohndruck erhalten bleiben.

US-Notenbank: Im Zweifel für den Finanzmarkt
Das primäre Ziel der US-Notenbank ist die Gewährleistung und Aufrechterhaltung der Vollbeschäftigung. Diese ist bei der aktuellen Arbeitslosenquote von 3,4% weiterhin vollauf gegeben.
Das sekundäre Ziel der Fed ist die Preisstabilität, die mit einer Headline-Inflationsrate von 5,0% im März immer noch deutlich verfehlt wird. Sorgen bereitet aber vor allem der immer noch fehlende Abwärtstrend bei der Kernrate der Inflation, die mit 5,6% im März sogar über der Headline-Rate lag.
Auch wenn die Rückkehr zum Inflationszielwert von 2% noch ein langer Weg sein wird, dürfte die US-Notenbank mit der jüngsten Leitzinserhöhung auf 5,00% bis 5,25% den Hochpunkt erreicht haben. Zumal im Bereich der Regionalbanken weiterhin keine Ruhe eingekehrt ist. Bei der Abwägung zwischen der Inflationsbekämpfung und der Finanzmarktstabilität dürfte sich die Fed für den Finanzmarkt entscheiden.
Fazit: Obwohl der Aufschwung am Arbeitsmarkt unvermindert anhält, dürfte die US-Notenbank die Leitzinsen nicht weiter anheben.