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Australien erhöht Leitzins auf 3,85%

veröffentlicht am 2. Mai 2023

Australien erhöht Leitzins auf 3,85%

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Die Reserve Bank of Australia (RBA) hob den Leitzins Cash Rate um 25 Basispunkte auf 3,85% an. Erwartet war ein unveränderter Satz. Zudem hält sie ein weiteres Anziehen der geldpolitischen Zügel für erforderlich, um die Inflationsrate mittelfristig wieder in den Zielkorridor zurückzuführen.

Inflationsgipfel überschritten
Die australische Inflationsrate soll sich eigentlich in einem Korridor von 2% bis 3% bewegen, ist jedoch weit darüber hinaus gestiegen. Der Gipfel der den gesamten Warenkorb umfassende Headline-Inflationsrate lag im Schlussquartal 2022 bei 7,8%. Im 1. Quartal 2023 ging sie auf 7% zurück. Die ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise berechnete Kernrate der Inflation lag im Auftaktquartal 2023 sogar noch bei 7,3%. Sorgen bereitet insbesondere der starke Preisauftrieb bei Dienstleistungen, der weite Teile des Sektors erfasst hat.

Die Headline-Inflationsrate hat nach Einschätzung der RBA ihren Hochpunkt überschritten und wird im weiteren Jahresverlauf weiter sinken. Noch in diesem Jahr soll sie gemäß RBA auf 4,5% zurückgehen und bis zur Jahresmitte 2025 wieder den oberen Rand des Zielkorridors erreichen. Die mittelfristigen Inflationserwartungen sind nach Einschätzung der Notenbank weiterhin fest verankert.

Weniger Wachstum
Der Rohstoffriese Australien blieb im vergangenen Jahr auf einem soliden Wachstumspfad. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) expandierte im Gesamtjahr 2022 um 3,7%.

Die Produktionskapazitäten sind ausgelastet und der Arbeitsmarkt ist sehr stark angespannt. Die Arbeitslosenquote liegt in der Nähe 50-jähriger Tiefstände. Die Notenbank rechnet allerdings mit einem geringeren Wirtschaftswachstum und einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf rund 4,5% bis Mitte 2025.

Die Wachstumsrate des BIP wird nach Einschätzung der RBA einige Zeit unter dem Potenzialpfad liegen. Im laufenden Jahr erwartet sie ein BIP-Plus von 1,25%. Bis Mitte 2025 soll die Wachstumsrate wieder in den Bereich um 2% steigen. Wir halten diese Einschätzung für realistisch.

Annäherung mit China
Vor einigen Monaten endete das rund zweijährige Importverbot Chinas für australische Kohle. Auch andere Exportzweige Australiens setzen auf wieder zunehmende Ausfuhren in das Reich der Mitte, das vor dem Handelsboykott einer der wichtigsten Abnehmer australischer Produkte war.

Darüber hinaus kann sich der Rohstoffriese Australien für Europa als Alternative zu China entwickeln. Im Gespräch ist ein entsprechendes Freihandelsabkommen.

Australischer Dollar mit Erholungspotenzial

Die relativ guten Wirtschaftsdaten des Rohstoffriesen Australien spiegeln sich in keiner Weise im Wechselkurs des Australischen Dollar wider. Gegenüber dem Euro liegt er seit Jahresbeginn gut 5% hinten. Ursächlich könnten die im Vergleich zu anderen Industrieländern bisher relativ moderaten Leitzinsanhebungen in Australien sein.

Fazit: Mit dem in Sicht kommenden Ende der internationalen Leitzinserhöhungen sollte die Erholung des Australischen Dollar beginnen.