Deutschland: Inflationsrate im Februar erneut bei 8,7%

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Der Preisauftrieb setzte sich im Februar unvermindert fort. Der Verbraucherpreisindex (VPI) legte im Monatsvergleich um 0,8% zu. Die den gesamten Warenkorb umfassende Headline-Inflationsrate lag damit genau wie im Januar bei 8,7% zum Vorjahr.
Auf Basis des von der EU und der EZB verwendeten Harmonisierten Verbraucherreisindex (HVPI) betrug der Monatsanstieg sogar 1,0%, die Inflationsrate stieg von 9,2% auf auf 9,3%. Der HVPI unterscheidet sich vom VPI durch eine andere Gewichtung der Güter und Dienstleistungen im Warenkorb.
Nahrungsmittel als Preistreiber
Die Nahrungsmittel entwickelten sich mit einem Anstieg von 20,2% (Januar +21,8%) zum größten Preistreiber. Sie haben im Warenkorb, mit dem die Teuerung gemessen wird, einen Anteil von 10,5%.
Die mit 7,4% gewichtete Energie verteuerte sich im Februar „nur“ noch um 19,1% (Januar +23,1%).
Mit 50,3% sind die Dienstleistungen das Schwergewicht im Warenkorb. Sie waren 4,7% teurer als im Vorjahr (Januar +4,5%).
Die mit 7,5% gewichteten Wohnungsmieten lagen genau wie im Januar um 2,0% über dem Niveau des Vorjahres.
Wie geht es weiter?
Im März sollte die Teuerungsrate aufgrund eines Basiseffekts deutlich niedriger ausfallen. Im März vergangenen Jahres stieg der Verbraucherpreisindex zum Vormonat um 2,0%, da nach dem Beginn von Putins Krieg insbesondere die Energiepreise nach oben schnellten. Dieser starke Anstieg fällt nach einem Jahr aus der Berechnung hinaus.
In diesem Jahr ist im März kein vergleichbarerer Anstieg in Sicht. Im Gegenteil. Da im März die Verrechnung der Gaspreisermäßigungen zu deutlich geringeren Abschlagszahlungen führt, könnte der VPI im Vergleich zum Vormonat sogar leicht sinken.
Daraus sollte eine deutlich geringere Inflationsrate resultieren. Realistisch erscheint im März ein Rückgang der Headline-Inflation auf einen Wert mit der Sechs vor dem Komma.
Kernrate steigt
Die ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise berechneten Kernrate der Inflation ist in den vergangenen Monaten weiter gestiegen und lag im Januar bei 5,6%. Für den Februar liegt noch kein Wert vor. Es ist allerdings zu befürchten, dass sie weiter zugelegt hat.
Da sich die Notenbanken bei ihren geldpolitischen Maßnahmen an der Kernrate orientieren, spricht auch dies für eine anhaltend restriktive Geldpolitik.
Fazit: Die Headline-Inflationsraten sollten sich in den kommenden Monaten deutlich zurückbilden. Eine Entwarnung kann allerdings erst erfolgen, wenn auch die Kernraten wieder deutlich nach unten tendieren.