ifo Geschäftsklimaindex weiter erholt

Das Geschäftsklima hellte sich in Deutschland im Februar weiter auf. Der vom Münchener ifo Institut ermittelte Geschäftsklimaindex legte um 1,0 auf 91,2 Punkte zu, lag damit jedoch etwas unter den Erwartungen.
„Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich allmählich aus ihrer Schwächephase heraus“, kommentierte das ifo Institut die aktuellen Daten.
Erwartungen spürbar verbessert
Die Erwartungen der Unternehmen haben sich nach der deutlichen Aufwärtsbewegung der Vormonate erneut spürbar verbessert. Der entsprechende Subindex legte um 2,1 auf 88,5 Punkte zu und näherte sich damit weiter dem Niveau vor Putins Krieg.
Lage etwas schlechter
Die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich dagegen im Februar etwas, der Subindex verlor 0,2 auf 93,9 Punkte.
Konjunktur-Ampel bleibt auf „Grün“
Die ifo Konjunktur-Ampel, die bereits im Dezember auf „Grün“ sprang, blieb dort auch im Februar. Die monatliche Wahrscheinlichkeit einer expansiven Wirtschaftsentwicklung blieb bei knapp 100 Prozent.
Konjunktur-Uhr zeigt weiterhin „Krise“ an
Die Konjunktur-Uhr, die aus den aktuellen Einschätzungen der Lage und der Erwartungen gebildet wird, bewegte sich dagegen auch im Februar im Quadranten „Krise“.
Fazit: Auch die aktuellen ifo-Daten stützen die Erwartung einer konjunkturellen Erholung im nächsten Quartal.
Wie sieht es in den Sektoren aus?
Im Verarbeitenden Gewerbe setzte sich der Aufwärtstrend fort, der Index erreichte den höchsten Stand seit Mai 2022. Während sich die Erwartungen spürbar verbesserten, wurde die Lage etwas schlechter beurteilt. Zudem gab es weniger neue Aufträge.
Im Dienstleistungssektor hielt die Erholung an, das Klima verbesserte sich zum fünften Mai nacheinander. Sowohl die Lage als auch die Erwartungen entwickeln sich positiv.
Im Handel hellte sich das Klima weiter auf. Die Lage wurde etwas besser beurteilt und die Erwartungen waren weniger pessimistisch.
In der Bauwirtschaft hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Die Lage wurde etwas besser bewertet, die Erwartungen blieben jedoch ziemlich pessimistisch.
Hintergrund:
ifo als Frühindikator
Der ifo Geschäftsklimaindex gilt als der wichtigste Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Er wird seit den fünfziger Jahren erhoben und setzt sich aus den beiden Komponenten „Lage“ und „Erwartung“ zusammen. Gefragt werden monatlich rund 9000 Unternehmen. Diese beurteilen die aktuelle Lage sowie die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Als Antwortmöglichkeiten stehen zur Wahl:
• gut / befriedigend / schlecht (bei der Lageeinschätzung) bzw.
• günstiger / gleich bleibend / ungünstiger (bei den Erwartungen).
Aus den Antworten wird der Geschäftsklimaindex berechnet.
Seit 2018 Spiegelbild der Gesamtwirtschaft
Bis Anfang 2018 bildete „der ifo“ lediglich den gewerblichen Sektor (Industrie, Bau, Groß- und Einzelhandel) ab. Seit Frühjahr 2018 umfasst er auch den Dienstleistungssektor und wurde damit zum Spiegelbild der Gesamtwirtschaft. Der „ifo Geschäftsklimaindex für die Gewerbliche Wirtschaft“ wurde durch das „ifo Geschäftsklima Deutschland“ ersetzt. Darüber hinaus erfolgte die Umstellung des Basisjahres von 2005 auf 2015.
Mit der Einbeziehung der Dienstleistungen repräsentiert „der ifo“ einen deutlich größeren Bereich der deutschen Wirtschaft, denn der Dienstleistungssektor alleine generiert rund zwei Drittel der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Der Geschäftsklimaindex hat folgende Gewichtungen: Dienstleistungssektor 50,5%, Verarbeitendes Gewerbe 30,2%, Bauhauptgewerbe 6,0%, Großhandel 7,1% und Einzelhandel 6,2%.