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Schweden erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,00%

veröffentlicht am 9. Februar 2023

Schweden erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,00%

Die Sveriges Riksbank hob die Policy Rate erwartungsgemäß um 50 Basispunkte auf 3,00% an und rechnet im Frühjahr mit einer weiteren Erhöhung.

In den aktuellen Notenbank-Projektionen liegt die Policy Rate im Jahresdurchschnitt bei 3,2% in diesem Jahr, 3,4% in 2024 und 3,3% in 2025.

Die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihe werden bei 2,20% im laufenden Jahr, 2,40% in 2024 und 2,70% in 2025 gesehen.

Anleihen werden verkauft
Bereits Ende 2021 stellte die Schwedische Notenbank ihre Anleihekäufe ein und reinvestiert seither nur noch einen Teil der Rückflüsse und Fälligkeiten aus dem Portfolio. Ende Januar waren noch staatliche Schuldverschreibungen in Höhe von 338 Mrd. Schwedischen Kronen (SEK) im Bestand, davon 293 Mrd. SEK „normale“ Staatsanleihen und 45 Mrd. SEK inflationsindexierte Anleihen.

Ab April werden monatlich für 3 Mrd. SEK Staatsanleihen und 0,5 Mrd. SEK inflationsindexierte Anleihen verkauft. An den noch im Bestand befindlichen Unternehmensanleihen wird erst einmal festgehalten.

BIP 2023: minus 1,1%
Das schwedische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Corona-Jahr 2020 lediglich um 2,3% zurück und wuchs 2021 um 4,8%. Für das vergangene Jahr zeichnet sich ein BIP-Plus von 2,5% ab.

Die Sveriges Riksbank rechnet im Winterhalbjahr mit einem schrumpfenden BIP und hat ihre Wachstumsschätzungen ab 2023 zurückgenommen. Sie rechnet in ihren aktuellen Projektionen mit BIP-Veränderungen von minus 1,1% in 2023, plus 0,9% in 2024 und plus 1,9% in 2025. Wir halten diese Werte für realistisch.

Inflationsraten gehen zurück
Die schwedische Inflationsrate soll 2% betragen und sich in einer Spanne von 1% bis 3% bewegen. Ende 2022 lag sie mit 10,2% weit darüber. Als Messlatte dient der Riksbank die Inflationsrate ohne Hypothekenzahlungen CPIF.

Die Riksbank geht davon aus, dass die Inflationsrate im laufenden Jahr deutlich rückläufig sein wird und 2024 zum Zielwert zurückkehrt. Sie rechnete in ihrer aktuellen Projektion mit Inflationsraten von 5,5% in 2023 und jeweils 1,9% in 2024 und 2025.

Leistungsbilanzüberschuss wächst
Der Leistungsbilanzsaldo ist einer der wichtigsten Maßstäbe bei der Beurteilung einer Währung. In Schweden weist die Leistungsbilanz traditionell einen Überschuss auf. Die Riksbank rechnet mit Überschüssen von 4,6% des BIP in 2023, 5,4% in 2024 und sogar 5,9% in 2025. Dies sind klare Pluspunkte für den Wechselkurs der Schwedischen Krone.

Haushalt leicht defizitär
Gemäß der aktuellen Notenbank-Projektion wies der Staatshaushalt 2022 einen Überschuss von 0,6% des BIP auf. Im laufenden Jahr wird ein Defizit von 0,3% des BIP erwartet. Es soll auf 0,7% des BIP in 2024 und 0,8% des BIP in 2025 steigen.

Schwedische Krone unterbewertet
Die Schwedische Krone (SEK) hat im vergangenen Jahr sehr stark nachgegeben, was selbst für die Riksbank schwer verständlich ist. Nachdem sie bereits auf dem Weg zu den Tiefständen vom März 2009 war, konnte sie sich aktuell ein wenig erholen und liegt seit Jahresbeginn gegenüber dem Euro sogar leicht vorne.

Die Riksbank begründet die Kronen-Schwäche mit den deutlich stärkeren Leitzinserhöhungen anderer Notenbanken sowie der erhöhten Unsicherheit seit Putins Krieg. In einem unsicheren Umfeld tendiere die Krone erfahrungsgemäß schwächer.

Fazit: Die Schwedische Krone macht angesichts des soliden fundamentalen Umfeldes einen unterbewerteten Eindruck und dürfte über beachtliches Erholungspotenzial verfügen.