US-Arbeitsmarkt weiter in robuster Verfassung

veröffentlicht am 8. März 2024

US-Arbeitsmarkt weiter in robuster Verfassung

Trotz der restriktiven US-Geldpolitik hielt der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt auch im Februar an. Die neu geschaffenen 275.000 Arbeitsplätze lagen deutlich über der Konsensschätzung von 200.000. Allerdings wurden die Zahlen aus den beiden Vormonaten um insgesamt 167.000 nach unten revidiert.

Lohnanstieg verlangsamte sich

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 3,7% auf 3,9%. Der Lohnanstieg zum Vormonat verlangsamte sich deutlich von 0,5% auf 0,1%. Im Vorjahresvergleich legten die Löhne um 4,3% zu. Im Januar lag der Anstieg noch bei 4,4%.

Der langsamere Anstieg der Löhne dürfte voll im Interesse der US-Notenbank (Fed) sein. Sie will mit ihrer restriktiven Geldpolitik schließlich den Lohndruck dämpfen, um eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.

Lag die Anzahl offener Stellen zeitweise rund doppelt so hoch wie die der Arbeitslosen, hat sich der Abstand mittlerweile stark verringert. Im Februar standen den 6,45 Mio. Arbeitssuchenden „nur noch“ 8,94 Mio. offene Stellen zur Verfügung. Damit dürfte der Lohndruck abnehmen.

US-Notenbank wird Leitzinsen senken

Das primäre Ziel der US-Notenbank (Fed) ist die Gewährleistung und Aufrechterhaltung der Vollbeschäftigung. Diese ist bei der aktuellen Arbeitslosenquote von 3,9% noch ausreichend gegeben.

Das sekundäre Ziel der Fed ist die Preisstabilität, die mit einer Headline-Inflationsrate von 3,1% im Januar immer noch deutlich verfehlt wird. Auch die von ihr besonders beachtete Kernrate der Konsumausgaben lag mit 2,8% über dem Zielwert von 2,0%.

Im weiteren Jahresverlauf sollten sich die Inflationsraten dem Zielwert zunehmend annähern, so dass die US-Notenbank zu einer weniger restriktiven Geldpolitik übergehen wird.

Fazit: Angesichts der aktuellen Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten und einer nach wie vor robusten US-Konjunktur muss die US-Notenbank mit der ersten Zinssenkung keine Eile haben. Am Markt wird derzeit der 12. Juni als der Tag der ersten Leitzinssenkung erwartet. Wir halten dies für realistisch.