Bank of England lässt Leitzins bei 5,25%

veröffentlicht am 21. März 2024

Bank of England lässt Leitzins bei 5,25%

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Die Bank of England (BoE) ließ die Bank Rate auch im März unverändert bei 5,25%. Dabei war die Entscheidung wieder nicht einstimmig. Acht Mitglieder des Zentralbankrates wollten den Leitzins unverändert lassen, ein Ratsmitglied stimmte für eine Senkung auf 5,00%.

Die BoE betonte erneut, dass die Geldpolitik für längere Zeit restriktiv bleiben wird, um die Inflationsraten auf den Zielwert von 2,0% zurückzuführen. Gleichwohl geht der Inflationstrend in die richtige Richtung, so dass eine Leitzinssenkung langsam in Sicht kommt.

Bereits im Februar reduzierte sie ihre Leitzins-Projektion deutlich. Die Bank Rate soll Ende 2024 bei 4,2%, Ende 2025 bei 3,4% und Ende 2026 bei 3,2% liegen.

Inflationsrate sinkt
Die den gesamten Warenkorb umfassende Headline-Inflationsrate ging im Februar auf 3,4% zurück und dürfte sich im weiteren Jahresverlauf dem Zielwert annähern.

Die Bank of England rechnet im 2. Quartal 2024 sogar mit einem vorübergehenden Rückgang der Inflationsrate unter den Zielwert von 2%. Danach dürfte sie wieder ansteigen und am Jahresende bei rund 2,8% liegen. Es würde sich ein Gesamtjahresdurchschnitt 2024 von gut 2,5% ergeben.

In zwei Jahren soll sie gemäß der BoE-Projektion vom Februar bei 2,3% liegen und in drei Jahren mit 1,9% den Zielwert unterschreiten.

Kaum Wachstum
Im vergangenen Jahr schwächte sich die britische Konjunktur zusehends ab, so dass in der zweiten Jahreshälfte 2023 eine technische Rezession durchlaufen wurde. Im Gesamtjahr 2023 wuchs das BIP um bescheidene 0,1%.

Die BoE geht davon aus, dass mittlerweile eine konjunkturelle Erholung begonnen hat. Sie rechnet im laufenden 1. Quartal 2024 mit einem BIP-Quartalsplus von 0,1%, nachdem die monatliche Berechnung für den Januar einen Zuwachs von 0,2% ergab. Sie erwartet in den Jahren 2024 und 2025 BIP-Zuwächse von jeweils rund 0,5%.

Für das Gesamtjahr 2024 zeichnet sich nach unserer Einschätzung jedoch lediglich eine „schwarze Null“ ab, zumal ein statistischer Unterhang von 0,3 Prozentpunkten aufzuholen ist.

Pfund stabil

Das Pfund Sterling konnte sich zu Jahresbeginn etwas erholen und entwickelte sich danach relativ stabil seitwärts. Seit Jahresbeginn liegt es gegenüber dem Euro gut 1% vorne.

In der Langzeitbetrachtung fehlen dem Pfund jedoch immer noch rund 12% zu den Notierungen vor dem Brexit-Votum vom Sommer 2016.

Fazit: Das Pfund Sterling dürfte angesichts der lediglich moderaten Rahmendaten in Großbritannien auch weiterhin kaum Aufwärtspotenzial besitzen.